Kurzgeschichten
Der versetzte Regenschirm - Eine Geschichte mit Perspektivwechsel
Aus der Sicht des Autors
Es war am Heiligen Abend 2023, da ging ich durch den Münchner Hauptbahnhof. Ich wurde von einem jungen Mann, er mag so Mitte 20 gewesen sein, freundlich auf Englisch gegrüßt und hielt an. Er fragte mich, welche Musik ich denn gerne hören würde und bot mir an, eine seiner CDs zu kaufen. Er sei aus Skandinavien und würde zusammen mit seinen Bandkollegen neue Fans für seine Musik suchen. Um die offerierte CD zu kaufen, legte ich meinen Stockschirm, den ich einige Zeit zuvor vom Luxushotel "Vier Jahreszeiten" in der Maximilianstraße geschenkt bekommen hatte, zu Boden, fischte meinen Geldbeutel aus dem Rucksack und zahlte dem freundlichen, jungen Mann 20 EUR aus. Nachdem ich Geldbeutel und CD in den Rucksack gesteckt und meinen Rucksack wieder auf den Rücken gesetzt hatte, wollte ich den Schirm aufheben, mich verabschieden und gehen. Allein, der Schirm war nicht mehr da. Hatte ihn vielleicht jemand geklaut, oder hatte das in kurzer Entfernung stehende Reinigungspersonal ihn mitgenommen?
Aus der Sicht des Regenschirms
Es war am Heiligen Abend 2023, da trug mich mein Besitzer, ein gewisser Matthias Rothe, im Münchner Hauptbahnhof spazieren. Ich wunderte mich, warum er mich mit sich führte, denn es hatte schon aufgehört zu regnen, als er zu Hause losging. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich ein Regenschirm bin. Nicht irgendein Regenschirm, für 5 Euro billig im DM erworben. Nein, ich bin ein großer und edler Stockschirm aus dem noblen Hause des Münchner Luxushotels "Vier Jahreszeiten".
Meine inneren Kinder und die Weisheit
"Keine Schläge mehr. Bitte keine Schläge mehr."
Es klammert sich ans Geländer vor ihm, schluchzt und weint. Gleichzeitig sehe ich ein anderes inneres Kind tanzen. Es freut sich des Lebens und singt freudenvolle Kinderlieder.
"Ich bin so geliebt und preise und lobe dich, der der du mich gesehen hast und liebst!"
Die zwei inneren Kinder kommen sich näher. Das tanzende Kind hilft dem weinenden Kind auf, umarmt es und lädt es ein, mit ihm zu spielen.
Nach kurzer Zeit willigt das inzwischen nicht mehr weinende Kind ein.
"Fang mich!", ruft das fröhliche Kind und rennt los.
Das traurige Kind ist leicht irritiert und fängt dann an, hinterher zu laufen. Das fröhliche Kind läuft dem traurigen Kind zunächst davon, hat dann aber Mitgefühl mit ihm und wird langsamer, so dass das traurige Kind es bald einholt und abklopft. Nun ist es nicht mehr ganz so traurig. So jagen sie sich gegenseitig, lachen und setzen sich auf die frische Wiese, als sie genug haben.
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Die Themen sind so vielfältig, wie das Leben. Es gibt Fantastisches, weit Entferntes und ganz Nahes, zum Denken anregendes und Lustiges.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Durchstöbern, Lesen und Weiterempfehlen!
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(erschienen in München Legenden)
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